Hilfe unterwegs

Strom

Woran liegt ein Stromausfall?

 

Die Bordbatterie Ihres Wohnmobils muss regelmäßig geladen werden. Das passiert ganz automatisch durch die Lichtmaschine während der Fahrt oder durch einen Netzanschluss. Wenn der Akku also ungewohnt schnell leer ist, liegt der Verdacht nahe, dass der Ladestrom nicht an der Batterie ankommt. Oft liegt es dann an einer defekten Sicherung in einer Hauptleitung. Die großen, sogenannten Jumbo-Sicherungen finden Sie entweder im Motorraum oder in der Nähe der Bordbatterie. Der Austausch ist einfach.

 

Was ist, wenn es nicht an einer Sicherung liegt?

Dann kann es leider sein, dass sich in einem älteren Fahrzeug (6 bis 8 Jahre) die ebenso alte Bordbatterie ganz verabschiedet und gegen eine neue ausgetauscht werden muss.

 

Tipp:

Wir empfehlen eine regelmäßige Ladung über Netz mit einem geeigneten automatischen Ladegerät, um die Lebensdauer der Bordbatterie zu verlängern. Zudem sollten Sie passende Sicherungen immer in Reserve mitnehmen.



Kühlschrank

Warum kühlt der Kühlschrank nicht mehr?

Der üblichen Reisemobilkühlschränke arbeitet mit Gas oder Strom, finden Sie zunächst heraus wo der Fahler liegt.

 

Gasbetrieb:

Suchen Sie die Flamme. Bei neueren Modellen entfernen Sie dafür das untere Lüftungsgitter und dann die Brennerabdeckung. Ist dort keine Flamme zu sehen?

  • Brenner reinigen: Mit Bürste oder mit Druckluft lässt sich der Brenner vorsichtig reinigen, aber bitte keinesfalls den Brenner aufschrauben.
  • Kühlung: Schauen Sie sich die Rückseite des Geräts an. Entsteht dort Wärme? Wenn nicht, dann ist das 230-Volt-Heizelement ein Fall für die Werkstatt. 

Weitere mögliche Ursachen:

  • verschmutztes Gas
  • zu schwacher Netzstrom (kommt z.B. in Südeuropa vor)
  • fehlender 12-Volt-Bordstrom

Bitte etwas Geduld aufbringen, wenn die automatische Umschaltung von 12 Volt auf Gas nicht sofort funktioniert. Manche Hersteller haben eine Verzögerung eingebaut, um eine Flamme bei Tankstopps zu vermeiden.

 

Wartung und Pflege:

Lassen Sie den Brenner regelmäßig von einer Fachwerkstatt warten.

Absorbergeräte sind auf Umgebungstemperaturen von 10 bis 32 Grad ausgelegt. Zum Schutz benötigen sie bei niedrigeren Temperaturen eine Winterabdeckung an den Lüftungsgittern. Bei höheren Temperaturen hilft stattdessen ein zusätzlicher Lüfter.



Dusche

Es kommt nur noch kaltes Wasser, warum?

Die meisten Wohnmobile verfügen über eine Heizung-Boiler-Kombination an Bord, das heißt aber auch, ohne Heizung auch kein warmes Wasser. 

 

Eine gängige Gas-Gebläseheizung braucht zunächst Strom, somit läuft  ohne12 Volt gar nichts. Ob der Stromvorrat noch reicht, zeigt das Kontrollbord.

Aber ebenso wenig darf es an Gas fehlen. Doch oftmals scheint noch genug Gas zur Verfügung zu stehen, aber der Schein trügt. Auch wenn der Kühlschrank und Kocher noch funktionieren, muss es nicht automatisch auch noch für die Heizung ausreichen, denn diese benötigt einen höheren Druck.

 

Test: Zünden Sie zuerst den Kocher an und schalten Sie danach die Heizung an. Bricht der Flammkegel am Kocher zusammen, müssen Sie die Gasflasche wechseln.

Hilft auch das nicht, kann der Regler der Gasflaschen defekt sein.

 

Tipp: Sind Strom und Gas ausreichend vorhanden und auch der Kamin frei, aber die Dusche bleibt kalt, sollten Sie mit dem Fahrzeug eine Werkstatt aufsuchen.

 

Pflege:

Auch wenn Sie mit Ihrem Reisemobil gerade nicht auf längere Tour gehen, sollten Sie die Heizung regelmäßig für eine Weile (1/2 Stunde) betreiben, damit es dann im Bedarfsfall zu keiner bösen Überraschung kommt. Zu- und Abluftleitungen sind regelmäßig auf freien Durchgang und sicheren Halt zu prüfen.



Gas-flasche

Die Gasflachen sind plötzlich leer, wo bekomme ich neues Gas im Ausland her?

 

Leider gibt es keinen europäischen Standard, Flaschen und Anschlüsse sind zwar ähnlich, aber längst nicht immer identisch.

 

Tausch: Nur in den Beneluxstaaten und in Österreich funktioniert der Tausch der leeren Flaschen problemlos. In Norditalien und Dänemark finden Sie mitunter Tauschmöglichkeiten auf großen Campingplätzen.

In Frankreich und Spanien ist kein Tausch möglich, aber die einheimischen Flaschen lassen sich mittels entsprechendem Adapter anschließen.

 

Befüllung: In den meisten europäischen Ländern ist eine Befüllung der deutschen Gasflaschen möglich. Aber in Frankreich und Spanien werden deutsche Flaschen nicht aufgefüllt.  

 

Tipp:

Wir empfehlen grundsätzlich mit zwei gefüllten Gasflaschen auf Reisen zu gehen. Das reicht im Sommer für mehrere Wochen. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, nehmen Sie Adapter mit (Euro-Füll-Set und Euro-Flaschen-Set). 



Wassertank

Es kommt kein Wasser mehr im Waschbecken an. Woran kann das liegen?

 

Mess-Sonde: Mitunter kommt es vor, dass aufgrund einer verschmutzten Messsonde die Kontrollanzeige des Wassertanks nicht mehr zuverlässig funktioniert. Dann ist der Tank schneller leer, als geplant. Gewissheit verschaffen Sie sich mit einem Blick in den Wassertank.

 

Pumpe: Auch wenn der Wassertank leer ist, läuft die Wasserpumpe hörbar, nur das Waschbecken bleibt trocken. Ist die Pumpe nicht zu hören, liegt es vielleicht doch an einem Defekt der Tauchpumpe. Im ungünstigeren Fall liegt es bei älteren Fahrzeuge an der kostspieligeren Druckpumpe.

 

Wasserleitung: Ist der Wassertank noch gefüllt, aber es kommt kein Wasser im Waschbecken an, kann es eventuell auch an einer abgeknickten Wasserleitung liegen.

 

Wasserhahn: Wenn nur an einer Zapfstelle kein Wasser mehr kommt, dann liegt es eventuell am Wasserhahn. Mitunter korrodiert der darin untergebrachte Mikroschalter, dann muss ein komplett neuer Wasserhahn eingebaut werden.

 

Tipp: Nehmen Sie für den Notfall einen leichten Faltkanister mit Hahnauslauf mit ins Gepäck. der wiegt nicht viel, ist im Notfall aber sehr nützlich. 

Außerdem sollte das Frischwassersystem in einem Reisemobil regelmäßig gereinigt werden.



Toilette

Oh nein, die Toilette ist verstopft, was nun?

 

Hat der Pegel seinen Höchststand überschritten, fließt nichts mehr in die überfüllte WC-Cassette sondern bleibt in der WC-Schüssel stehen.

Dann ziehen Sie idealerweise die guten Sachen aus bzw. schützen Kleidung und Hände. Anschließend suchen Sie möglichst schnell einen Eimer, öffnen die WC-Klappe, schwenken den Auslaufstutzen zur Seite und halten den Eimer darunter. Nun öffnen sie vorsichtig den Schraubverschluss. Erst wenn keine Fäkalien mehr abfließen, können Sie den Deckel wieder schließen. Danach können Sie den Schieber schließen und die WC-Cassette wie gewohnt entleeren. Eimer- und Cassetteninhalt sind bitte korrekt zu entsorgen.

 

Tipp:

Halten Sie einen Stellplatzatlas mit Verzeichnis der Entsorgungsmöglichkeiten im Wohnmobil bereit oder ziehen sich eine entsprechende App auf Ihr Navi oder iPhone. So dürfte es dann eigentlich keinen Notstand bei der WC-Entleerung zukünftig geben.

Sollten Sie in Ihrem Urlaubsgebiet keinen Stellplatz mit V+E-Station finden, führt am Campingplatz kein Weg vorbei, denn dort ist stets die Entsorgung möglich. Als Alternative übernehmen im Einzelfall auch Kläranlagen auf Anfrage die Entsorgung.

Um die WC-"Reichweite" zu verlängern, können Sie natürlich auch eine zweite WC-Cassette (rutschgesichert) im Staufach unterbringen.



Reifen

Reifenpanne, was nun?

 

Zum Glück kommt es heutzutage nur noch selten zu Reifenpannen mit Wohnmobilen, denn moderne Wohnmobile sind serienmäßig kaum noch für diesen Fall gerüstet. Passiert es doch, sollten Sie sich zuerst einen Überblick über das Problem verschaffen.

  • Ist der Reifen sichtbar beschädigt?
  • Verliert der Reifen Luft, aber das Loch kann nicht gefunden werden?
  • Verfügt Ihr Wohnmobil  über ein Ersatzrad?
  • Haben Sie ein Pannen-Set an Bord?

Ein äußerlich unbeschädigter Reifen, bei dem aber das Loch gefunden wird, kann mit dem Pannen-Set ohne großen Aufwand wieder provisorisch flottgemacht werden. Das Set besteht aus einer Dicht-Emulsion und einem Kompressor.

Finden Sie kein Loch und/oder sind  Sie sich unsicher, lassen Sie den Reifen besser fachmännisch prüfen, z.B. durch eine Werkstatt oder den Pannendienst.

 

Ist der Reifen beschädigt und nicht mehr zu gebrauchen ist, muss Ersatz her. Haben Sie kein Ersatzrad dabei, dann bleibt nur der Anruf bei einem Pannendienst. Dabei sollten Sie aber lange Wartezeiten einkalkulieren, denn spezielle Wohnmobil-Reifen hat nicht jeder vorrätig.

Aber auch bei der Montage eines vorhandenen Reserverads kann der Pannendienst hilfreich sein, denn der Radwechsel beim Reisemobil ist nicht ganz so leicht. Mit Profi-Werkzeug und den richtigen Handgriffen geht es oftmals etwas schneller. Zudem kann der Pannendienst Ihr Fahrzeug eventuell noch besser absichern.

 

ACHTUNG: Bei allen Arbeiten rund um Ihr Wohnmobil sollten Sie (und alle Helfer) eine Warnweste tragen.

 

Tipp: Wer sich ein Wohnmobil samt Ersatzrad anschafft, sollte vor einer Reise den Reifenwechsel besser schon einmal geübt haben, um dann im Pannenfall die notwendigen Handgriffe drauf zu haben. Zudem gehen Sie sicher das passende Werkzeug inkl. Wagenheber an Bord zu haben. Arbeitshandschuhe und eine Stirnlampe ergänzen das Pannen-Set sehr hilfreich.

 

 

Wie schütze ich die Reifen meines Fahrzeugs vor gefährlichen Reifenplatzern?

 

Wir empfehlen Ihnen spätestens nach sechs Jahren die Reifen komplett auszutauschen. Zudem sollten Sie regelmäßig, auch bei neuen Reifen auf den richtigen Luftdruck achten. Zudem empfiehlt es sich hin und wieder die mögliche Gewichtsbelastung der Reifen prüfen zu lassen. Fahren Sie dafür mit jedem Rad Ihres Wohnmobils bei TÜV oder Dekra auf die Waage. Der Fachmann vor Ort hilft Ihnen zu prüfen, ob die Reifentragfähigkeit für die tatsächlich Belastung ausreicht.



Einpark-Schäden & Steinschlag

Was kann ich tun, um kleine Schäden am Fahrzeug über eine Reise hinweg zu sichern?

 

Wohnmobile bestehen größtenteils aus Holz und Styropor, dieses kann sich bei kleinen Beschädigungen im Lack schnell vollsaugen und größere Schäden nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall droht Schimmel, der sich ausbreitet und eine kostspielige Renovierung. 

Als schnelle "Reparatur" unterwegs im Urlaub empfiehlt es sich die betroffene Stelle sorgfältig mit einem breiten Klebeband abzukleben, so dass weder Wasser noch Schmutz oder Insekten in die Beschädigung eindringen können.

Auch Schäden in der Windschutzscheibe, wie leichter Steinschlag, können mit einem durchsichtigen Klebeband geschützt werden, damit sich kein Schmutz im Glas festsetzt. 

 

Tipps:

Nehmen Sie immer 1-2 Rollen festes Klebeband mit auf Reisen, dann sind kleinere Schäden, wie oben genannte, kein Grund unterwegs eine Werkstatt aufsuchen zu müssen.

 

Lassen Sie sich an kritischen Stellen besser beim Rangieren einweisen und vor Allem nicht aus der Ruhe bringen. Noch leichter klappt das Einparken mit einer Rückfahrkamera.

 

Für Wohnmobil-Neulinge empfiehlt sich zudem die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining inklusive Rangierübungen. Um sich die Abmessungen Ihres Reisemobils besser zu merken oder wortwörtlich diese immer vor Augen zu haben, hilft ein kleiner Zettel bzw. Aufkleber mit Angabe der Fahrzeugabmessungen am Armaturenbrett.



Fahrzeug startet nicht

Woran kann es liegen, dass mein Fahrzeug nicht anspringt?

 

Mögliche Ursachen können sein:

  • Kraftstoffmangel, d.h. der Tank ist leer. Hier hilft ganz einfach Tanken.
  • Dreht der Motor beim Starten langsam durch, liegt es evtl. an zu geringer Stromspannung. Schalten Sie zum Test nebenher einen weiteren Stromverbraucher ein. Geht nun gar nichts mehr, ist wohl eine neue Starterbatterie fällig.
  • Die Elektrik funktioniert, das Fahrzeug startet trotzdem nicht. Dann kann wahrscheinlich nur ein Fachmann (Pannendienst) mit einem Auslesegerät helfen.

Tipp: Prüfen Sie vor Antritt jeder Reise die Flüssigkeitsstände (Kraftstoff, Kühler etc.) im Fahrzeug und lassen Sie ggf. die Batteriespannung testen.