Fragen & Antworten

erste Wohnmobil Reise

Was sollte ich vor meiner ersten Reise mit einem Wohnmobil beachten?

 

Machen Sie sich vor der Fahrt mit dem Wohn­mobil vertraut. Bevor Sie sich ein Wohnmobil kaufen, empfehlen wir Ihnen eine längere Probefahrt oder Reise mit einem entsprechenden Mietfahrzeug.

 

Auch wer noch so sicherer Fahrer ist und auch bereits mit größeren Fahrzeugen unterwegs war, muss beachten: Wohnmobile haben beispielsweise ein anderes Bremsverhalten, andere Sichtverhältnisse und einen anderen Kurvenradius als ein Pkw.

 

Möchten Sie ein Wohnmobile mieten, gibt Ihnen Ihr Verleiher eine umfassende Einweisung. Um ein Gefühl für die Abmessungen des Fahrzeugs und den Wendekreis zu bekommen, hilft es mitunter, auf einem ruhigen Park­platz das Rangieren zu üben - mit einem Beifahrer, der Hilfestellungen leistet klappt das noch besser. - Der Test sollte ein weiteres Mal durchgeführt werden, wenn das Fahrzeug komplett bepackt ist und somit noch einmal mehr Gewicht hat.

 

Achtung: Viele Unfälle passieren, weil Wohnmobil-Fahrer, die sonst nur Pkw fahren, die Durchfahrts­höhe bei Brücken, Tunneln, Park­häusern u.ä. nicht beachten. Ideal ist ein kleiner Aufkleber im Cockpit, der Sie an die Abmessungen Ihres Fahrzeugs erinnert.


Wie finde ich das richtige Wohnmobil?

 

Das kommt ganz darauf an, welche Art des Urlaubs Sie planen und wie viele Personen mitreisen. Für einen Familienurlaub sollte ein Reisemobil gewählt werden, dessen Größe der Anzahl der Mitreisenden entspricht. Das heißt, es ist nicht nur relevant, ob genügend Betten vorhanden sind, sondern auch ob die Anzahl der Sitzplätze mit Sicherheitsgurt ausreicht, denn während der Fahrt ist es Pflicht, dass alle Personen angeschnallt auf ihren Plätzen sitzen.

 

Wer vier oder mehr Schlafplätze benötigt, ist mit einem geräumigen Alkoven-Fahrzeug gut beraten, während Paare mit Kastenwagen oder Teilintegrierten bestens bedient sind. 

 

Möchten Sie sich im Urlaub sportlich betätigen und zum Beispiel Surfbretter oder Fahrräder mitnehmen, sollte dies bei der Auswahl des Reisemobils bedacht werden.

Achtung: Das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs, das im Fahrzeugschein eingetragen ist, darf nicht überschritten werden.


Darf ich mich im Wohnmobil während der Fahrt frei bewegen?

 

Nein, der Fahrer und alle Mitreisenden müssen angeschnallt sein – egal ob Beifahrer, Kind oder Hund. Die Zahl der mitfahrenden Personen muss der Anzahl der Sitzplätze mit Sicherheitsgurt entsprechen.

Hunde und Katzen können mit verschiedenen Sicherungssystemen unbedenklich im Wohnmobil mitreisen.



Führerschein& Verkehrs-regeln

Welchen Führer­schein brauche ich, um ein Wohn­mobil fahren zu dürfen?

 

Mit einem alten Führer­schein Klasse 3 dürfen Sie Reisemobile bis 7,5 Tonnen fahren. Eine Fahr­erlaubnis Klasse B berechtigt Sie zum Fahren von Wohn­mobilen bis 3,5 Tonnen. 

 

Achtung: Neben einem gültigen Führerschein, muss der Mieter eines Wohnmobils auch im Besitz eines gültigen Personalausweises bzw. Reisepasses sein und das Mindestalter der Person, die das Wohnmobil mietet, muss 21 sein. Darüber hinaus ist zu beachten, dass das Mindestalter für manche Fahrzeugtypen bei 25 Jahren liegt.


Welche Verkehrszeichen gelten für mich, wenn ich mit dem Wohnmobil unterwegs bin?

 

Auch im Verkehr spielt das Gewicht des Reisemobils eine Rolle, denn Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht müssen sich in Deutschland an die Lkw-Verkehrszeichen halten. Somit gilt zum Beispiel auf Autobahnen das Lkw-Überholverbot auch für Reisemobile über 3,5 Tonnen. Außerdem müssen Sie sich an Tempo 100 halten.



Zuladung / Zulässiges Gesamt-gewicht

Wie viel Zuladung ist erlaubt?

 

Mit dem mobilen Zuhause unterwegs zu sein bedeutet leider nicht, den gesamten Hausstand mitnehmen zu können. Einige Wohn­mobile erlauben nur 400 oder 500 Kilo Zuladung inklusive Personen an Bord. Da liegt eine Familie mit Urlaubs­gepäck schnell drüber.

 

Einige Hersteller bauen zudem Tanks mit 150 Liter Volumen ein, aber bei der Berechnung der erlaubten Zuladung befüllen sie die Tanks mit nur wenigen Litern. Achten Sie also bei Ihrer eigenen Beladung darauf, auf welcher Basis die zulässige Zuladung berechnet wurde und welches Gewicht somit wirklich noch zuladbar ist, um das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten. An den meisten Tankstellen und an allen Campingplätzen können Sie Ihre Wassertanks problemlos auffüllen.

 

Beispielrechnung:

3500 kg zulässiges Gesamtgewicht

– 2900 kg Trockengewicht

– 220 kg Gas, Wasser, Diesel

– 250 kg Passagiere

= 130 kg Rest-Zuladung

 

Achtung: Überladung wird bei einer Polizei­kontrolle teuer. Achten Sie vor dem Kauf oder der Anmietung darauf. 

 

Tipp zur Beladung: Chaotisch sämtliches Gepäck einfach in das Wohnmobil zu räumen, ist nicht ratsam. Allgemein gilt: Schweres nach unten in die Nähe der Achse, Leichtes nach oben. 

Mit Hilfe einer so organisierten Beladung wird das Fahrzeug durch einen tief liegenden Schwerpunkt stabilisiert. - Verstauen Sie Dinge logisch, um sie auch leicht wieder zu finden, wenn sie gebraucht werden. Während der Fahrt müssen alle Türen und Klappen geschlossen bleiben und dahinter befindliche Gegenstände sollte nicht dagegen fallen und sie womöglich aufstoßen.



PARKEN / FREIES CAMPEN / Übernachten

Darf ich mit einem Wohnmobil an der Straße parken und darin über­nachten?

 

Jain, also gegen eine Nacht hat meist niemand etwas einzuwenden. In Deutsch­land ist er erlaubt, sich im Auto ausruhen, also auch ein Nickerchen machen, um für die Weiterfahrt wieder fit zu sein. Das gilt natürlich auch für Wohn­mobile. Wenn diese Erholung über eine Nacht erfolgt, ist das in der Regel gestattet. Aber es ist wirk­lich nur das kurzzeitige Ausruhen erlaubt, wofür etwa zehn Stunden als ausreichend erachtet werden. Zwei Nächte oder mehr gelten nicht mehr als Erholungs­stopp und sind nicht erlaubt.

 

Achtung: Bitte informieren Sie sich vor Auslandsreisen, wie es dort geregelt ist. Eine Über­sicht, wo Über­nachten oder freies Campen erlaubt sind, finden Sie auf der Website des ADAC.


Darf ich mit meinem Wohnmobil auf Parkflächen parken, wenn ein Schild „Nur für Pkw“ die Nutzung beschränkt?

 

Nein, Wohn­mobile  (über 2,8 Tonnen zulässigem Gesamt­gewicht) gelten in Deutsch­land nicht als Pkw und dürfen somit auf solchen Parkflächen nicht parken.

Dies gilt auch, wenn für Pkw das Parken mit zwei Rädern auf dem Gehweg erlaubt ist. Hier dürfen Wohnmobile nicht stehen.

Einige Supermärkte gestattet trotz "Nur für Pkw"-Ausschilderung das Parken von Wohnmobilen - allerdings nur zum Zweck des Einkaufes.

Steht auf einem Schild allerdings nur „Park­platz“, sind dort i.d.R. Wohn­mobile erlaubt.  Allerdings ist den Insassen nicht gestattet dort zu campieren, d.h. Tische oder Stühle dürfen Sie nicht heraus­stellen. Die Camping­ausstattung im Fahrzeug dürfen Sie aber nutzen.

Grund­sätzlich gilt: Erlaubt ist Parken dort, wo es die Straßenverkehrs­ordnung zulässt und es nicht ausdrück­lich verboten ist. Es gelten die üblichen Verkehrsregeln, zum Beispiel, dass ein Fahr­zeug nicht über die vorgezeichnete Park­fläche hinaus­ragen darf.


Gelten die Umweltzonen auch für Wohnmobile?

 

 

Ja, gelten sie und deshalb sind vor allem für ältere Reisemobile viele Städte deshalb Sperr­gebiet. Somit dürfen Sie dort auch keine Stell­plätze ansteuern. Allerdings gelten in einigen Städten Ausnahmen, sie erlauben die Zufahrt zu inner­städtischen Stell­plätzen. - ABER: Erfüllt ein Wohn­mobil nicht die Voraus­setzungen für die grüne Umwelt­plakette, hat der Besitzer keinen Anspruch darauf, dass die Stadt die Einfahrt in die Umwelt­zone ausnahms­weise genehmigt (Verwaltungs­gericht Gießen, Az. 6 K 4419/16.GI).


Belesen Sie sich gern in der Deutschen Strassenverkehrsordnung, um ganz sicher zu sein:



Abwasser

Darf ich Dusch- und/oder Spül­wasser am Straßenrand ablassen?

 

Nein, denn die deutsche Straßenverkehrs­ordnung verbietet es, die Straße zu beschmutzen. Sie dürfen Abwasser (egal welcher Art, auch wenn es "nur" Spül­wasser ist) nicht auf der Straße ablassen oder in die Kanalisation einleiten.

 

Beim Abwasser unterscheidet man zwischen Grauwasser (Greywater) von Dusche, Spül- und Waschbecken und Schwarzwasser (Blackwater), das Abwasser aus der Toilette. Besonders letzteres sollte alle paar Tage geleert werden, um zu vermeiden, dass es zu unschönen Überraschungen beim nächsten Toilettengang kommt.

 

Jegliches Abwasser von Wohnmobilen darf nur an sogenannten Dump-Stations (oder Sani-Dumps) entsorgt werden. Dies ist ein auf Campingplätzen und an manchen Tankstellen bereitgestellter Abfluss (Bodenöffnung) für die Entleerung der Abwassertanks von Wohnmobilen. 



Sicherheit

Wie sichere ich Gegenstände im Wohnmobile vor der Fahrt?

 

Um das Herumfliegen/Herunterfallen von Gegenständen während der Fahrt zu vermeiden, sollten Sie alle Flächen vor jeder Fahrt frei räumen. Die meisten Reisemobile verfügen über genügend Stauraum, damit ihr Geschirr sicher jede Tour übersteht. Auch vermeintlich leichte Gegenstände können bei einer Vollbremsung zu einem unberechenbaren und gefährlichen Geschoss werden. 


Kann ich mein Wohnmobil gegen Einbruch und Diebstahl absichern bzw. versichern?

 

Ja, zunächst gilt es natürlich das Fahrzeug immer abzuschließen, wenn Sie sich davon entfernen. Auch die Fenster sollten Sie dann immer schließen. (Tiere und/oder Kinder NIEMALS alleine im Fahrzeug lassen!!)

 

Wer sich für den Fall eines Diebstahls absichern will, kann eine Reisege­päck­versicherung abschließen. - Achtung: Viele Verträge schließen den Zeitraum nachts zwischen 22 und 6 Uhr aus.

Als Alternative bieten sich Inhalts­versicherungen für Reisemobile an, zum Beispiel die ADAC-CampingVersicherung.

Ihre normale Hausratversicherung deckt einen Schaden im Wohnmobil leider nicht ab. Dafür müssen Sie i.d.R. einen Tarif abschließen, der ausdrück­lich den Hausrat­schutz auf Fahrzeuge erweitert, die an der Straße parken. Über solche Zusatzversicherungen kann Sie Ihr Versicherungsmakler informieren.

 

Anders ist es, wenn das Wohnmobil in einer festen Garage oder einem öffent­lichen Park­haus steht, dann greifen mitunter andere Versicherungen.



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Bitte beachten Sie: Auch wenn Sie regelmäßig Wohnmobile für Ihre Reisen mieten oder selbst schon vor dem Neukauf ein anderes Modell besessen haben, so reagiert jedes Fahrzeug anders oder die Beladung ist eine andere. Eine kurze Testfahrt macht jede neue Reise dann zu einem hoffentlich reibungslosen Vergnügen.



Weitere Fachbegriffe und Abkürzungen erklären wir Ihnen unter: https://www.al-car.de/service/lexikon/


Hilfe unterwegs

Auf der folgenden Seite geben wir Ihnen Tipps und Ratschläge für den Fall der Fälle, dass unterwegs etwas im Fahrzeug nicht so funktioniert, wie es sollte.